Wasser-Alkohol-Einspritzung (WAES)

allgemeine Informationen:

Die ersten WAES wurden bereits im 2.Weltkrieg in dem deutschen Jagdflugzeug Messerschmitt Me109 verwendet. Durch eine Wasser-Methanol-Einspritzung wurde die Leistung dieser Flugzeuge deutlich erhöht. Somit hatten sie in Notsituationen eine gewisse Leistungsreserve. In den 80er Jahren waren in der Formel 1 Turbomotoren populär. Dort erkannte man das Potential der WAES erneut. In den 90er Jahren wurde diese Technik vor allem in den verschiedenen Turbomotoren der Rallye- und Tourenwagen verwendet (Bsp. Ford Cosworth, Lancia Delta).

Das Hauptproblem eines Verbrennungsmotors ist die thermische Belastung. Wird eine gewisse Temperatur überschritten, so treten unkontrollierte Verbrennungen auf. Dieses sogenannte Klopfen führt zu einem Leistungsverlust und letztendlich zum Motorschaden. Bei einem Turbomotor verstärkt sich dieses Problem sogar noch. Die Ansaugluft des Turbomotors wird in der Turbine durch Kompression und Wärmeübertragung der Abgase stark erwärmt. Man versucht dieses Problem durch Ladeluftkühlung in den Griff zu bekommen. Die Leistung eines Turbomotors ist also direkt von der Abkühlung der Ansaugluft abhängig. Der Wirksamkeit von Ladeluftkühlern sind aber, z.B. durch die Umgebungstemperatur und die maximale Grösse des Kühlers, Grenzen gesetzt. Eine weitere Erhöhung des Ladedrucks bringt in solch einer Situation keine Mehrleistung mehr und ein Motorschaden ist praktisch vorprogrammiert. In diese Problematik greift nun das Konzept eines WAES ein. Durch eine Wasser-Alkohol-Einspritzung erreicht man eine zusätzliche Abkühlung der erwärmten Ansaugluft. Je höher die Temperatur der Luft ist, je mehr muß eingespritzt werden um die gewünschte Abkühlung zur erreichen. Durch diesen Vorteil kann man die Kapazität des Turbos voll ausnutzen und die erreichbare Motorleistung ist nicht durch die thermischen Grenzen eingeschränkt.

WAES im Uno Turbo:

Reiner von BLOSCH-Tuning hat in seinen Uno Turbo u.a. eine WAES eingebaut, die er selbst entwickelt hat. Diese Zusatzeinspritzung bringt (in Verbindung mit einer Ladedruckerhöhung) einen erheblichen Leistungs- und Drehmoment-Zuwachs bei gleichzeitiger Schonung des Motors durch eine geringere thermische Belastung. Für Fragen und evtl. auch Teile könnt Ihr Euch gerne an Reiner wenden! Hier mal ein kleiner Überblick:

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Bauteile:

Das Kernstück dieses Systems ist der Krümmer mit der integrierten Düse (alles aus VA). Desweiteren benötigt man einen Tank von der Scheibenwaschanlage sowie eine Pumpe, die 5 bar Druck erzeugt. Dafür eignen sich z.B. die Benzinpumpen der Einspritz-Modelle von Fiat/Alfa/Lancia.

Einbauanleitung:

Das Rohr, welches vom Ladeluftkühler senkrecht nach oben geht, muß unten(!) um ca. 6-7 cm gekürzt werden. Die Düse wird mit diesem Rohr verbunden. Dazu muß man den originalen Schlauch abschneiden und als Muffe verwenden. Um die Düse mit dem Sammelsaugrohr (bzw. Drosselklappengehäuse) zu verbinden benötigt man auch ein Stück Schlauch mit 60 mm Innendurchmesser als Verbindung. Die Pumpe wird vom Ladedruckschalter angesteuert.

Funktionsweise:

Ab einem bestimmten Ladedruck (beim 1.4er Turbo ca. 0,8 bar) schließt der Ladedruckschalter am Sammelsaugrohr den Stromkreis zur WAES-Pumpe. Dadurch wird bei höherem Ladedruck zusätzlich ein Wasser-Alkohol-Gemisch eingespritzt. Das bewirkt eine bessere Verbrennung sowie eine Senkung der Temperatur im Brennraum. Das Gemisch besteht zu 30% aus Alkohol (Spiritus) und zu 70% aus destilliertem Wasser.

Hinweis:

Eine WAES macht natürlich nur in Verbindung mit einer Ladedruckerhöhung Sinn. Generell gilt: wer aus seinem Motor etwas mehr Leistung holen möchte, sollte sich schon genauer in dieser Materie auskennen und wissen, was er macht!

(c) Fiat-Uno-Forever.de